Claude aus Ruanda

Lange hat Claude auf der Straße gelebt, heute lebt er mit seiner Schwester in einem kleinen Haus in Rango. Bei Don Bosco macht Claude eine Ausbildung. Das ist ihm sehr wichtig, denn er möchte für seine Schwester und seinen Neffen sorgen.

Claudes TraumDurch Ausbildung in ein besseres Leben

Eine Matratze und ein paar Kochutensilien. Das ist alles, was Claude und seine Schwester besitzen. Zusammen leben sie in einem kleinen Haus in Rango, einem Ort im Süden von Ruanda. Der Staat hat ihnen das Haus zur Verfügung gestellt und Don Bosco hat den Bau unterstützt. Zum Glück! Denn so haben die beiden ein Dach über dem Kopf und können dem kleinen Sohn seiner Schwester ein sicheres Zuhause bieten.

Verlassen auf der Straße

Bevor sie in dem Haus wohnten, lebte Claude auf den Straßen der ruandischen Hauptstadt Kigali. Er schlief im Eingang von Geschäften, vor Kirchen oder in Kanalschächten. Die Eltern hatten Claude und seine Schwester vor vielen Jahren alleine zurückgelassen. Seine Schwester arbeitete als Hausmädchen in der Hauptstadt. Dann wurde sie schwanger und musste nach Rango zurückkehren.

Ein Tag im Leben von Claude...

Die Familie versorgen

Claude ist heute 18 Jahre alt und macht eine Ausbildung zum Friseur an der Don Bosco Berufsschule in Rango. Claude hat nie eine Grundschule besucht. Auch heute noch hat er Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Don Bosco unterstützt Claude bei seiner Ausbildung - auch finanziell. Der Kurs macht ihm Hoffnung, dass er später ein festes Einkommen haben wird.  Er möchte unbedingt seine Schwester und seinen kleinen Neffen versorgen.

Hoffnung durch Bildung

Durch Bildung und Ausbildung wollen die Salesianer Don Bosco Kinder wie Claude aus der Armut befreien. Ihnen einen Ort der Zuflucht bieten. „Es gibt so viele Kinder, die unsere Hilfe brauchen: Ein Dach über dem Kopf, eine Mahlzeit und Kleidung und vor allem ein offenes Ohr für ihre Probleme“, sagt Pater Remy Nsengiyumva SDB. "Wir helfen ihnen, dass sie wieder zur Schule gehen können. Bildung gibt ihnen Hoffnung für die Zukunft,“ so der Pater.

Traum von einem besseren Leben

Und die Erfahrungen der vergangenen Jahre geben ihnen Recht. Die jungen Menschen, die eine Ausbildung bei Don Bosco abgeschlossen haben, finden fast immer eine Arbeit und können sich ihren Traum von einem besseren Leben erfüllen. Auch bei Claude stehen die Chancen gut, dass sein Traum in Erfüllung geht und er als Friseur arbeiten kann. Für eine bessere Zukunft seiner kleinen Familie.

Noch Fragen?

Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.

Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.

Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.

Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,

  • Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
  • Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
  • Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
  • Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.

Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an. 

Für ein Leben jenseits der Straße