Melad Elia

Hallo, ich bin Melad Elia. Ich wuchs in einer chaldäischen (katholischen) Familie im Nordirak auf und kam in meiner Jugend als Flüchtling in die Türkei. Dort lernte ich Don Bosco kennen und entschloss mich, Salesianer zu werden.

"Ich möchte Kindern und Jugendlichen ein guter Begleiter sein."

Mein Weg zu Don Bosco begann mit der Flucht meiner Familie aus dem Irak nach Istanbul. Als Christen stellten wir uns immer wieder die Frage, ob wir eigentlich noch eine Zukunft im Irak haben. In der Türkei mussten wir dreieinhalb Jahre auf ein Visum warten. Eine sehr schwierige und belastende Zeit, zum Glück gab es dort das Jugendzentrum von Don Bosco, das mir zur zweiten Heimat wurde.

Die Nähe und die Familiarität der Salesianer haben mich beeindruckt

Mich hat die Nähe, die Familiarität und der Familiengeist der Salesianer sehr beeindruckt. Das kommt schon dadurch zum Ausdruck, dass die Salesianer kein Ordenskleid tragen, um den Menschen auf Augenhöhe begegnen zu können. Für mich war Pater Jacky Doyen, der Direktor der Gemeinschaft in Istanbul, sehr wichtig. Er hat mich in meiner Zeit in Istanbul begleitet und mich beim Eintritt in den Orden sehr unterstützt.

Ich bin dankbar für mein Leben

Eine Leidenschaft von mir sind Sprachen. Inzwischen spreche ich sieben Sprachen. In Istanbul habe ich für die Caritas als Übersetzer gearbeitet und viele schlimme und belastende Schicksale hautnah mitbekommen. Die großen Fragen von Krieg, Ungerechtigkeit und Armut bewegen mich weiter sehr. Gleichzeitig bin ich sehr dankbar für mein eigenes Leben - dass ich am Leben bin, dass ich eine tolle Familie habe, dass mich so viele Menschen unterstützt haben.

Der Dienst an jungen Menschen ist erfüllend und sinnstiftend

Alles das möchte ich zurückgeben und mich für andere Menschen einsetzen und ihnen ein guter Begleiter sein. Die besondere Aufmerksamkeit Don Boscos für die Jugend spricht mich sehr an. Der Dienst an jungen Menschen, ganz besonders an benachteiligen Kindern und Jugendlichen, gibt meinem Leben Erfüllung und Sinn. Ich glaube, dass ich dazu berufen bin. 

Noch Fragen?

Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorger Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für Straßenkinder einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig. 

Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.

Für ein Leben jenseits der Straße