Kleiner Junge auf einer StraßeKleiner Junge auf einer Straße

Straßenkinder weltweit

Schätzungen zufolge leben rund 100 Millionen Kinder ganz oder zeitweise auf der Straße. Jedes von ihnen hat seine eigene Geschichte und Gründe, warum es auf der Straße gelandet ist.

Straßenkindern weltweit helfen

Weltweit leben Millionen Kinder und Jugendliche auf Straße – meist in den großen Metropolen eines Landes. Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt. Doch das Leben auf der Straße ist hart. Jeden Tag müssen sie ums Überleben und um einen Schlafplatz kämpfen. Gewalt und Drogen prägen den Alltag der Straßenkinder. Zudem werden Kinder und Jugendliche auf der Straße gesellschaftlich ausgegrenzt. Sie passen nicht in ein "schönes Stadtbild". 

Viele Kinder laufen Gefahr, auf der Straße zu landen

Straßenkinder sind für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.

So helfen wir Straßenkindern...

Wusstest du schon, dass...

Vater mit Tochter und zwei Söhnen sitzen auf einer Bettkante in einer Blechhütte
Auch Antonio* verbrachte viel Zeit auf der Straße, obwohl er ein Zuhause hatte. ©Florian Kopp

Viele Straßenkinder haben noch eine Familie und ein Zuhause. Trotzdem gehen sie täglich auf die Straße. Sie arbeiten dort oder hängen mit Freunden ab. Warum sie die Straße ihrem Zuhause vorziehen, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Manche Kinder wachsen in prekären Familienverhältnissen auf und laufen von Zuhause weg. Andere verlassen ihre Familie, weil sie sie entlasten möchten und sich in der Großstadt ein besseres Leben erhoffen. 

Der beste Ort für ein Kind ist nicht Don Bosco

Ein Ziel von Don Bosco ist es, Straßenkinder wieder mit ihren Familien zusammenzubringen, wenn dies möglich ist. Denn der beste Ort für ein Kind ist nicht Don Bosco, sondern seine Familie. Falls die Rückführung in die Familie nicht gelingt, können die Jungen und Mädchen in den Don Bosco Zentren wohnen, eine Schule besuchen und eine Ausbildung machen.

 

Ich möchte Antonio begegnen!

 

 

Dev steht am Bahnsteig
Auch Dev* zieht es immer wieder zurück auf die Straße. ©Simone Utler

Armut und Gewalt in der Familie zwingen viele Straßenkinder dazu, ihr Zuhause zu verlassen. Ein Leben auf der Straße ist für kein Kind eine freiwillige Entscheidung. Dennoch genießen manche die vermeintliche Freiheit, die ihnen die Straße bietet. 

Viele Straßenkinder können die "Freiheit" der Straße nur schwer aufgeben

In den Don Bosco Zentren fällt es Straßenkindern oft schwer, sich an einen geregelten Tagesablauf zu gewöhnen und die Regeln des Zusammenlebens zu akzeptieren. Deswegen kehren manche von ihnen auch wieder auf die Straße zurück, bleiben dort oder suchen immer wieder erneut Hilfe und Unterstützung bei Don Bosco. Eine Beziehung zu Straßenkindern aufzubauen, braucht Zeit und Kontinuität.

 

Ich möchte Dev begegnen!

 

 

Pater Joy unterstützt die Kinder dabei, ihre Rechte einzufordern. ©BREADS Bangalore

Einmal im Monat treffen sich in Indien Kinder und Jugendliche, um sich zusammen für die Rechte von Kindern stark zu machen. In den sogenannten Child Right Clubs, die von Don Bosco ins Leben gerufen wurden, werden sie über ihre Rechte aufgeklärt und lernen wie sie diese gemeinsam durchsetzen können. 

Kinder fordern ihre Rechte ein

Die Kinder halten fest, wie viele Kinder arbeiten und nicht zur Schule gehen oder wie viele Mädchen zwangsverheiratet wurden. Die Zahlen geben sie an die Regierung. Zudem gehen die Jugendlichen auch in die betroffenen Familien. Sie sprechen mit den Eltern und klären sie über die schädlichen Folgen von Kinderarbeit auf. Sie fordern, die betroffenen Kinder wieder in die Schule zurück zu bringen. Und ihre Forderungen zeigen oft Erfolg.

 

Mehr Informationen über Straßenkinder...

Straßenkinder-Lexikon

Rund 100 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit haben ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße. In unserem Lexikon findest du Daten und Fakten über ihre Lebenswelt und nützliche Hintergrundinformationen.

Straßenkinder-Mythen

Um Straßenkinder ranken sich viele Mythen. Hättest du zum Beispiel gedacht, dass Straßenkinder oft ein Handy haben? Wir haben genau hingeschaut und räumen mit so manchem Vorurteil auf.

Die Geschichte von Francis...

Francis sitzt lässig auf seinem Etagenbett

Als kleiner Junge auf den Straßen Ghanas

Francis* verrät auf den ersten Blick, dass er aus einem rauen Umfeld kommt. Mit seinen neun Jahren steht er wie ein Großer: die Beine breit, die Arme vom Körper gespreizt. Sein Vater war nie Zuhause, seine Mutter überfordert. Die Hütte versank im Chaos, Francis schlief auf dem Lehmboden. Immer öfter flüchtete er auf die Straße. 

Francis war nicht mal sechs, als Don Bosco Streetworker auf ihn aufmerksam wurden. So kam er ins Don Bosco Zentrum. „Das Beste hier ist, dass jemand für mich kocht“, sagt Francis. "Zuhause hat niemand für mich gekocht."

Mit deiner Spende kannst du Kindern wie Francis helfen und schenkst ihnen ein Zuhause. 

Jetzt helfen!

Noch Fragen?

Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.

Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.

Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.

Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,

  • Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
  • Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
  • Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
  • Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.

Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an. 

Für ein Leben jenseits der Straße