Frieden lernen in Bethlehem
Die Sperrmauer hat Bethlehem weitgehend isoliert. Seither bleiben viele Touristen fort und die Hotels leer. Zwei Drittel der Bewohner sind arbeitslos. In diesem schwierigen Umfeld bietet das Don Bosco Zentrum vielen Jugendlichen einen Ausweg: Bildung.
Eine gesicherte Zukunft für Jugendliche
Rund 30.000 junge Leute haben an der Don Bosco Technical School bislang einen Berufsabschluss erworben - und mehr als 90 Prozent fanden anschließend Arbeit in der Region. „Die Don Bosco Technical School ist die beste Ausbildungsstätte weit und breit“, findet Jonas*. Auch Hamit*, sein Freund und Schulkamerad, ist stolz, einen Ausbildungsplatz bekommen zu haben: „Fast alle, die hier einen Abschluss machen, finden nachher eine Arbeitsstelle.
Eine Insel der Toleranz
Dass die beiden 16-Jährigen eine Ausbildung zum Mechatroniker machen können, ist keine Selbstverständlichkeit in Bethlehem. Noch außergewöhnlicher aber ist ihre Freundschaft: Jonas ist Christ, Hamit Muslim. Doch unterschiedliche religiöse Zugehörigkeit spielt im Don Bosco Zentrum keine Rolle. Die Erziehung zu Toleranz und Miteinander gehört zum Programm.
Kostenloser Unterricht für benachteligte Kinder und Jugendliche
Neben Mechatronikern erwerben auch Dreher, Schreiner und Elektrotechniker an der Technical School einen staatlich anerkannten Abschluss. Etwa 300 junge Menschen lernen und arbeiten hier und wollen ihre Chance nutzen. Trotz der hohen Qualität der Ausbildung ist der Unterricht für die vielen Schüler aus bedürftigen Familien kostenlos.”
Im Team Grenzen überwinden
Zwei mal in der Woche ziehen Lenny* und Rafik* nach dem Unterricht gemeinsam weiter. Ihr Ziel ist der Fußballplatz des Don Bosco Oratoriums. Sechs Mannschaften trainieren hier im Wechsel, getrennt nach Altersgruppen – nicht nach Religion und Herkunft. Jonas, Hamit und die anderen bestreiten demnächst ein Turnier: als Team Don Bosco.
*Namen von Redaktion geändert
Noch Fragen?
Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.
Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.
Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.
Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,
- Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
- Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
- Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
- Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.
Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an.