Hilfe für Mädchen in Kolumbien

In Ciudad Bolívar, einem der ärmsten Viertel Bogotás, wächst Mariana zwischen Armut und Gewalt auf. Im Don Bosco Zentrum findet sie Schutz, Bildung – und neue Hoffnung.

Ein sicherer Ort für MarianaSchutz, Zukunft und Bildung für Mädchen in Kolumbien

Ein sicheres Zuhause, regelmäßige Mahlzeiten und Bildung – für viele Kinder in Bogotá, Kolumbien, ist das keine Selbstverständlichkeit. In Ciudad Bolívar, einem der ärmsten Viertel der Stadt, prägen Gewalt, Drogenhandel und Armut das Leben. Die Menschen wohnen in einfachen Hütten aus Wellblech, oft ohne Strom, fließendes Wasser oder sanitäre Einrichtungen. Die Nächte sind erfüllt von Schüssen, Angst und Ungewissheit. Für viele Kinder bedeutet das: kein Schutz, keine Bildung, keine Perspektive.

Marianas Geschichte

Mariana* ist zwölf Jahre alt. Sie lebt mit ihrer kranken Mutter und ihrem Bruder in einer kleinen Hütte in Ciudad Bolívar. Der Boden ist karg, das Dach undicht, und die Gasflasche, mit der sie kochen, steht ungeschützt im Raum. „Man geht einkaufen oder spazieren, und plötzlich beginnt eine Schießerei“, erzählt ihre Mutter. „Man sieht Tote, hört die Kämpfe … das macht uns große Angst.“ Doch für Mariana hat sich etwas verändert. Im Don Bosco Zentrum „Centro Juan Bosco Obrero“ hat sie einen Ort gefunden, an dem sie sicher ist, lernen darf – und einfach Kind sein kann.

Mariana aus Kolumbien...

Hoffnung und Zukunft bei Don Bosco

Seit 1994 ist das „Centro Juan Bosco Obrero“ ein Zufluchtsort für Kinder und Jugendliche inmitten von Armut und Gewalt. Hier finden sie Schutz, Betreuung und die Chance auf Bildung. Neben Schulunterricht können Jugendliche zwischen 18 praxisnahen Ausbildungen wählen – von Mechanik über Gastronomie bis hin zu Musik und Zirkuskunst. Sie lernen nicht nur ein Handwerk, sondern auch Vertrauen, Teamgeist und Selbstbewusstsein. Ein eigenes Job-Vermittlungscenter hilft ihnen, den Schritt in ein selbstbestimmtes Leben zu schaffen.

Ein Zuhause voller Vertrauen und Geborgenheit

Mariana lebt unter der Woche im Zentrum. Sie hat Freundinnen gefunden, besucht den Sportclub und entdeckt ihre Leidenschaft für Musik. Ihr Traum: eines Tages Sängerin zu werden – und ihrer Familie zu helfen, der Armut zu entkommen. Das Don Bosco Zentrum ist für sie mehr als eine Schule. Es ist ein Ort der Geborgenheit, der Heilung und des Neubeginns.

Gemeinsam Zukunft schenken

Damit noch mehr Mädchen wie Mariana in Sicherheit aufwachsen können, soll das Zentrum erweitert werden. Auf dem Gelände entsteht ein neuer Bereich, in dem Mädchen wohnen, lernen und geschützt groß werden können. Dafür müssen bestehende Gebäude umgebaut und ausgestattet werden. Mit deiner Unterstützung können wir diesen Ort der Hoffnung weiterbauen – und Mädchen in Kolumbien eine Zukunft in Sicherheit und Würde schenken.

*Name geändert

Noch Fragen?

Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.

Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.

Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.

Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,

  • Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
  • Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
  • Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
  • Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.

Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an. 

Für ein Leben jenseits der Straße