"Ich wollte immer schon anders sein"
Janier ist ein bisschen aufgeregt. Der junge Mann kehrt in sein Zuhause zurück. Langsam steigt er den Hang hinauf, der ihn in die Ciudad Don Bosco in Medellín führt. Das Wohnheim, die Kantine, der Sportplatz, die Kapelle - die Orte hier sind ihm vertraut. In der Ciudad Don Bosco hat er einen Großteil seiner Kindheit und Jugendjahre verbracht. Für ihn die glücklichsten in seinem Leben.
Kindheit im Armenviertel
Aufgewachsen ist Janier in der Comuna 1. Das Viertel liegt am Rande von Medellín und zählt zu den Armenvierteln der Metropole. Hier lebte Janier zusammen mit seinen sechs Geschwistern, seiner Mutter und seinem Stiefvater. Sein leiblicher Vater starb, als Janier gerade einmal zwei Monate alt war. Dieser Verlust schmerzt ihn auch heute noch sehr.
Janiers Entscheidung
Seit Janier denken kann, begleiteten Konflikte, Gewalt und Misshandlungen seine Kindheit. Seine Brüder suchten Zuflucht in Alkohol und Drogen, denn nur so konnten sie die harte Realität ertragen. Doch schon mit neun Jahren wusste Janier, dass er diesen Weg nicht gehen wollte. Er wendet sich an das Jugendamt und wird in ein Schutzhaus von Don Bosco gebracht. Hier lebt Janier und besucht auch die Schule. Die 11. Klasse schließt er erfolgreich ab.
Vertrauen und Offenheit
"Die Person, die ich heute bin, bin ich nur dank Don Bosco. In der Ciudad wurde ich nicht nur ausgebildet, sondern auch sozial und kulturell geprägt. Ohne diese Unterstützung würde ich heute wohl auf der Straße leben", ist sich Janier sicher. Auch wenn es ein ständiges Auf und Ab war, mit Don Bosco verbindet Janier seine schönsten Kindheitserinnerungen. "Hier habe ich Wärme erfahren, mich zu Hause gefühlt und meine Freunde gefunden."
Selbstbestimmte Zukunft
In der Ciudad wurde auch eines seiner größten Talente entdeckt: das Tanzen. Tanzen ist für Janier mehr als ein Hobby, es ist seine Leidenschaft. Seit zwei Jahren ist er auch Mitglied von Beethoven Moves! Beruflich hatte Janier sich schon früh entschieden: Er wollte KFZ-Mechaniker werden. 2019 hat er seine Ausbildung bei Don Bosco abgeschlossen und direkt eine feste Anstellung gefunden. Auf eigenen Beinen zu stehen, macht ihn glücklich!
Deine Ansprechpartner:
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Zur Website
Thomas Becker Projektleitung bei Don Bosco
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Beethoven Moves! ist ein internationales Kunst- und Bildungsprojekt zur 5. Sinfonie Ludwig van Beethovens. Beethoven Moves! setzt Zeichen gegen Gewalt und Ausgrenzung. Jugendliche aus Kolumbien und Deutschland interpretieren gemeinsam mit dem Beethoven Orchester Bonn ihre Erfahrungen zu Gewalt, Ausgrenzung, Freiheit und Revolution. Höhepunkt von Beethoven Moves! ist die abschließende Show im Herbst 2022.
Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorger Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für Straßenkinder einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.
Nach den Corona-bedingten Verschiebungen findet die abschließende Show von Beethoven Moves! nun als Teil des Beethoven Festes 2022 statt. Aufführungstermine sind der 9. und 10. September 2022 in der Universität Bonn.
Beethoven Moves! richtet sich an Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren, die Spaß an Bewegung, Tanz und Musik haben und ihr Können auf einer großen Bühne unter Beweis stellen wollen.
Wenn auch du begeistert bist von Musik, Tanz und Kunst, dann schreib uns gerne eine E-Mail an mitmachen(at)beethoven-moves.de. Wir schauen dann gemeinsam, bei welchen Workshops du noch einsteigen kannst, um bei dem Camp und der Show 2022 dabei zu sein.