Maria aus Berlin

Maria hat früh gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen – doch irgendwann reichte das nicht mehr. Bei Don Bosco fand sie Halt, Unterstützung und eine neue Perspektive.

Wenn das Leben schwer wirdMarias Weg zu Don Bosco

Maria weiß wie es sich anfühlt, alleine zu sein. Die junge Frau hat früh gelernt auf eigenen Beinen zu stehen. Ihre Mutter ist früh gestorben, von ihrem Vater spricht sie nicht. „Ich bin alleinstehend“, sagt sie. Doch Familie ist ihr wichtig – vor allem ihr kleiner Bruder, den sie alle zwei Wochen in einer Wohngruppe besucht. Sie lebte lange in Marzahn-Hellersdorf, einem Viertel, in dem man, wie sie sagt, „ein dickes Fell braucht“. Ob sie dieses dicke Fell hat? „Ja“, antwortet sie, „anders hätte ich es dort nicht geschafft.“ 

Ein Neuanfang

Irgendwann merkte sie aber, dass sie nicht mehr alleine zurechtkam. Deshalb rief sie bei Don Bosco an, suchte dort Rat und Unterstützung. Schließlich holten die Sozialarbeiter sie aus ihrer Wohnung in das Don Bosco Zentrum. Dort konnte sie in einem Bett in der Notunterkunft unterkommen. Ein wichtiger Schritt für Maria. Seit einiger Zeit lebt sie nun bei Don Bosco und schätzt besonders die familiäre Atmosphäre und die bedingungslose Hilfe.

Marias Hoffnung

„Hier muss ich nichts zurückgeben, für die Unterstützung, die ich bekomme“, sagt sie. Ihr Sozialarbeiter ist eine ihrer wichtigsten Bezugspersonen geworden. Ihr nächstes Ziel: einen Platz in einer betreuten Wohngruppe zu erhalten und eine Anstellung als Textilverkäuferin. Während sie spricht, zieht sie die rosa Daunenjacke enger um sich, als wolle sie sich darin verstecken. Maria spricht leise und ist sehr zurückhaltend – eine Jugendliche, die von anderen Menschen eher übersehen wird.

Brücken bauen zurück ins Leben

Jessica, eine Sozialarbeiterin im Don Bosco Team, kennt die Sorgen und Kämpfe der Jugendlichen nur zu gut. „Viele haben den Glauben an sich selbst verloren“, erzählt sie. Ihre Aufgabe ist es, diesen jungen Menschen wieder eine Perspektive zu bieten. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf den sogenannten „schwer erreichbaren“ Jugendlichen. Das sind Jugendliche, die von staatlichen Hilfen nicht mehr erreicht werden und durch das soziale Netz fallen. „Auch wenn diese Jugendlichen schwer zu erreichen sind, so dürfen wir sie nicht aufgeben“, erklärt Jessica.

Hilfe, die ankommt

Don Bosco setzt auf langfristige Begleitung statt auf schnelle Lösungen. Neben individueller Unterstützung und der Möglichkeit bei Don Bosco zu wohnen, bietet die Manege berufsvorbereitende Programme und Aktivierungshilfen für Jugendliche in schwierigen Lebenslagen an. Ein Beratungsbus fährt zweimal die Woche an öffentliche Plätze des Viertels, um Menschen direkt vor Ort Hilfe und Unterstützung anzubieten. Ziel ist es, allen Jugendlichen Zukunftsperspektiven zu geben, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund, ihrer Religion oder ihren Lebensläufen.

Noch Fragen?

Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.

Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.

Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.

Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,

  • Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
  • Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
  • Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
  • Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.

Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an. 

Für ein Leben jenseits der Straße