Ein Leben als Sozialwaise
Constantin* war fünf Jahre alt, als seine Eltern ihn verlassen haben. Die Mutter ging nach Italien, um zu arbeiten. Der Vater kümmerte sich nicht um ihn und seine kleine Schwester. Eine Tante hat ab und an nach den Geschwistern geschaut. "Wenn ich mit der Ausbildung bei Don Bosco fertig bin, möchte ich nach Italien. Dort suche ich mir dann einen Job. Meine Mutter lebt dort“, erzählt Constantin.
Von den Eltern verlassen
Constantins Eltern haben sich scheiden lassen, als er vier Jahre alt war. Nachdem die Mutter nach Italien gegangen war, blieb er mit seiner Schwester im Haus der Mutter wohnen. Zusammen kümmerten sie sich um den Haushalt. Als Constantin zehn Jahre alt war, hat sein Vater die beiden Kinder vor die Tür gesetzt. Ihre Mutter hatten die beiden seit fast sechs Jahren nicht mehr gesehen.
Moldawien bleibt sein Zuhause
Inzwischen lebt Constantin mit seiner Schwester bei der Großmutter. Die Mutter schickt ihnen regelmäßig Geld und kommt ein bis zweimal im Jahr nach Hause. Mit dem Geld wollen sie ein neues Haus bauen. Constantins Mutter möchte ihm auch helfen, einen Job in Italien zu bekommen. Für Constantin steht fest, dass er dort nur eine Weile arbeiten möchte. Später einmal möchte er wieder nach Moldawien zurück kommen. "Es ist doch besser, zu Hause zu leben“, so der 17-Jährige.
*Name von Redaktion geändert
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Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.
Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.
Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.
Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,
- Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
- Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
- Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
- Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.
Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an.