Raus aus dem Müll, hinein in die Schule
Bei Hitze ist der Gestank auf der Deponie unerträglich, bei Regen versinken die Müllsammler knietief im giftigen Schlamm. Doch den Bewohnern der Müllkippe von Ranadi bleibt keine Wahl. Plastik, Metall, Flaschen, Papier – jeder Sack recycelbares Material, den sie aus dem Abfall heraussuchen, bringt ein paar Cent. Und jeder Cent ist wertvoll.
Kindheit auf der Müllkippe
Etwa 50 Familien wohnen auf der Müllkippe von Ranadi und leben von dem, was andere weggeworfen haben. Ranadi ist nicht an die städtische Wasserversorgung angeschlossen, die Sanitäreinrichtungen sind katastrophal. Die Kinder schwimmen, baden und angeln in einem Bach, der durch das Sickerwasser der Müllberge und die städtische Kanalisation verseucht ist.
Der Traum vom Lernen
Auch Tama* und ihre Familie gehören zu den Bewohnern der Müllkippe von Ranadi. Die Achtjährige ist in einem Haus aufgewachsen, dass der Vater hier aus ein paar alten Balken und Kunststoffplanen aufgebaut hat. Von klein auf hilft sie beim Müllsammeln – doch seit Anfang des Jahres ist etwas anders: der Schulbus kommt.
Ein Bus voller Hoffnung
Dicht gedrängt warten morgens fast 70 Kinder darauf, dass der Bus vor das Tor der Deponie rollt und sie zum Don Bosco Institut bringt. Lesen und schreiben lernen, aber auch Spaß und Spiel gehören zum Angebot für die bunte Gruppe von Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren. „Nur fünf der Kinder von Ranadi können eine staatliche Schule besuchen “, berichtet Pater Srimal, der Leiter der Einrichtung. „Mit unserem Alphabetisierunsgprogramm geben wir den anderen Kindern die Chance, etwas zu lernen und später den Übergang an eine reguläre Schule oder in die Berufsausbildung zu schaffen!“
Über den Wolken
Tama fühlt sich wohl bei Don Bosco. Sie lernt gerne – und auch die tägliche Schulmahlzeit schmeckt ihr gut. Fast alle Kinder von Ranadi sind mangelernährt und haben zudem oft offene Wunden oder Verletzungen. Die Küche und die Krankenschwester des Instituts haben alle Hände voll zu tun. Nach dem Essen bringt der Bus die Kinder zurück. „Mi fil hapi“ (Ich bin glücklich) sagt Tama. Die Hoffnung auf ein Leben jenseits der Müllberge wächst. In ihren Träumen fliegt Tama hoch über das Elend der Müllberge hinweg. Wenn sie groß ist, möchte sie gerne Pilotin werden.
*Name von Redaktion geändert
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- Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
- Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
- Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
- Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.
Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an.