Tani aus Papua-Neuguinea

Frauen haben es in Papua-Neuguinea schwer: Statt Schule und Ausbildung hält die Zukunft für sie oft Zwangsehe, Armut oder Prostitution bereit. Doch Tani hat Glück: Ihre Eltern haben den Wert von Bildung erkannt und lassen sie zur Don Bosco Schule gehen.

Mädchen durch Bildung stärken

Tani meldet sich blitzschnell. Eigentlich kennt sie auf fast jede Frage die richtige Antwort und möchte diese auch als Erste geben. Die 20-Jährige ist eine Musterschülerin, denn sie will ihre Chance nutzen. Ihren festen Willen hat Tani von ihren Eltern und doch ist es für sie fast wie ein Wunder, dass sie so viel lernen darf.

Die Mutter als Vorbild

Tani wohnt drei Busumstiege von der Don Bosco Schule in Port Moresby entfernt. Zuhause ist das Geld knapp. Tanis Mutter steht früh auf und verkauft kleine Teigbällchen auf dem Markt. Meist reicht das Geld nicht einmal für die Busfahrt zur Schule. Daher läuft Tani die längste Strecke oft zu Fuß. Das ist anstrengend, doch Tani nimmt das gern in Kauf. Sie möchte ihre Mutter nicht enttäuschen. Denn diese ist ihr großes Vorbild. 

Ein Tag im Leben von Tani...

Engagiert für Mädchen und Frauen

Tanis Vater war oft nicht zu Hause. Er war viel unterwegs, um zu arbeiten. Doch Tani hat durch ihren Vater ihre Leidenschaft für politisches Engagement entdeckt. Sie hat sein Talent geerbt, Menschen zu begeistern. Das übt sie gerade in der Schule. Die Schülerinnen an der Don Bosco Schule lernen, sich aktiv stark zu machen. Tani leitet eine Gruppe von jungen Frauen in ihrer Nachbarschaft. Sie sprechen regelmäßig über Bildung, Gleichberechtigung, Klimaschutz und Menschenrechte.

Frau sein in Papua-Neuguinea

Tanis Eltern wünschen sich nur das Beste für ihre Tochter und unterstützen sie, wo sie können. Die junge Frau hat großes Glück, dass ihre Eltern den Wert von Bildung erkannt haben. Ihr geht es damit weitaus besser als vielen anderen jungen Frauen in Papua-Neuguinea. Gerade auf dem Land heißt Frau sein immer noch: Zwangsverheiratung, Bezichtigung der Hexerei, Missbrauch, Armut. Beinahe täglich müssen die Mädchen miterleben, wie ihre Brüder Chancen bekommen, die ihnen selbst verwehrt bleiben.

Bildung für Mädchen und junge Frauen

Don Bosco hilft jungen Mädchen und Frauen in Papua-Neuguinea: mit kostenlosen Auffangkursen für diejenigen, die die Schule abbrechen mussten; mit flexiblen Ausbildungsangeboten; mit einem sicheren Platz zum Schlafen. Tani ist eine von 260 Schülerinnen, die an der Don Bosco Schule ihren Schulabschluss nachholen oder Kurse besuchen. Die Gebühren an der Don Bosco Schule sind sehr niedrig. Tanis Eltern wissen, dass sie nur mit einem Schulabschluss sich, ihrer Familie und auch ihrer Gemeinde helfen kann. Und so reckt Tani schon wieder die Hand nach oben – sie weiß die Antwort!

Noch Fragen?

Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.

Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.

Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.

Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,

  • Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
  • Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
  • Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
  • Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.

Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an. 

Für ein Leben jenseits der Straße