Zwischen den Fronten

Die Menschen in Mexiko leiden immer mehr unter den Kämpfen der Drogenmafia und der Gewalt auf den Straßen. Auch der achtjährige Francisco musste Schreckliches erleben. Die Don Bosco Schule Sahuayo hilft Kindern wie Francisco.

Mit Bildung gegen die GewaltHilfe für Kinder in Mexiko

Wie so viele Kinder im fußballverrückten Mexiko hat auch Francisco* in der großen Pause nur ein Ziel: den Bolzplatz. Dass der  Achtjährige heute fröhlich dem Ball hinterher jagt, war vor einigen Monaten noch nicht absehbar. Francisco hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich.

Am helllichten Tag

Eines Nachmittags war er mit seinen Eltern und seiner Schwester unterwegs, als die Familie wie aus dem Nichts beschossen wurde. Eine Kugel traf die kleine Schwester, die der Vater auf dem Arm trug, drang durch ihren Kopf und zertrümmerte die Schulter des Vaters. Das Mädchen war sofort tot, der Vater leidet noch heute unter der schweren Verletzung.

So hilft Don Bosco Kindern in Mexiko

Ein Umfeld von Gewalt

Die Tragödie von Franciscos Familie ist ein besonders schwerer Fall, aber viele der 600 Schülerinnen und Schüler der Don Bosco Schule haben schlimme Gewalt erlebt. Seit Jahren tobt ein brutaler Kampf zwischen den Drogenkartellen auf Mexikos Straßen. In letzter Zeit eskaliert der Terror. Auch Familien werden bedroht. Kinder werden mit falschen Versprechungen oder Gewalt als Drogenkuriere angeworben. Und manche haben als Mitglieder von Jugendbanden selber Gewalt ausgeübt.

Die einzige Chance

Die Stadt Sahuayo ist wegen der großen Armut besonders von der Bandenkriminalität betroffen. Die Einkünfte von sechzig Prozent der Einwohner liegen unterhalb des Existenzminimums. Die Angebote der Don Bosco Schule sind für die Kinder der Armenviertel die einzige Chance, der Not zu entkommen. Die Don Bosco Schule bietet neben dem Unterricht auch psychologische Hilfe und viele Freizeitaktivitäten an, um junge Leute von der Straße fernzuhalten.

Die Schulschließung droht

Auf dem Rückweg zur Klasse umkurvt Francisco einige Eimer, die in den Gängen aufgestellt wurden. „Das Dach ist undicht“, erklärt er achselzuckend. Der Leiter der Don Bosco Schule kann das Problem nicht so leicht abtun: „Das Gebäude muss dringend renoviert werden. Es ist ernst. Wenn nicht bald etwas passiert, müssen wir die Schule schließen.“ Ohne die Schule würden die Kinder ihren Ankerpunkt
verlieren. Bitte helfe uns, den Schutzraum der Kinder von Sahuayo zu erhalten!

*Name geändert

Noch Fragen?

Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.

Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.

Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.

Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,

  • Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
  • Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
  • Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
  • Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.

Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an. 

Für ein Leben jenseits der Straße