Elisa sitzt gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Sohn auf einer BettkanteElisa sitzt gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Sohn auf einer Bettkante

Teenagermütter in Madagaskar

Elisa ist glücklich. Seitdem die junge Mutter die Mutter-Kind-Gruppe besucht, hat sie wieder Hoffnung, dass alles gut wird. Noch vor kurzer Zeit war das ganz anders.

Eine Zukunft für Kindermütter

Eilsa* wurde sehr jung Mutter. Sie hatte Depressionen und sah keine Zukunft für ihren Sohn und sich. Nun blickt sie zuversichtlich in die Zukunft. „In der Mutter-Kind-Gruppe habe ich wieder gelernt, wie schön das Leben ist und dass ich eine Perspektive habe“, erzählt sie lächelnd. In Madagaskar erziehen viele Frauen ihre Kinder alleine. Oft sind die Mütter noch Teenager. Besonders in den armen Gegenden gibt es viele minderjährige Mädchen, die früh Mutter werden.

Von Hernands Vater hat Elisa nie wieder etwas gehört

Der Vater von Hernand ist gegangen, als der Junge einen Monat alt war. Seitdem hat Elisa nie wieder etwas von ihm gehört. Elisa lebt jetzt wieder bei ihrer Mutter. Zusammen mit ihren vier Geschwistern wohnt sie in einem winzigen Haus. Elisas Vater ist an Leberzirrhose gestorben. Elisa war damals 13 Jahre alt.

Ein Tag im Leben von Elisa

  • Elisa sitzt auf dem Boden, vor ihr ihr kleiner Sohn
  • Elisa trägt einen Eimer aus dem Zimmer
  • Elisas Mutter sitzt auf einem bett und hat ihren Enkel auf dem Schoss
  • Elisa geht auf einer Straße und trägt ihren Sohn im Arm
  • Ärztin Claire bei einer medizinischen Untersuchung des kleinen Sohns

Der Tod ihres Vaters traf Elisa sehr

Der Tod des Vaters traf Elisa sehr und sie bekam schwere Depressionen. Sie brach die Schule ab und verbrachte viel Zeit auf der Straße. Über Freunde lernte sie das Don Bosco Projekt TAIZA kennenlernte. „Seit Hernand auf der Welt ist, nehme ich an der Mutter-Kind-Gruppe teil. Das hat mir sehr geholfen, weil ich vor allem am Anfang sehr unsicher war“, sagt die Teenagermütter. „Eines ist mir auch klar geworden: Ich sollte warten bis ich das nächste Kind bekomme“, fügt sie ernst hinzu.

Viele Mädchen in Madagaskar teilen das gleiche Schicksal

In der Gruppe kann Elisa sich mit anderen Müttern austauschen. Die meisten teilen ihr Schicksal. Ärztin Claire hört den Frauen zu und gibt ihnen Tipps. Regelmäßig kommen die Frauen mit ihren Kindern auch zu Untersuchungen. „Die meisten jungen Mütter fühlen sich mit ihren Kindern alleine gelassen. Die Väter sind weg und die Familie kann sie nicht unterstützen“, so die Ärztin. „Hier werden ihre Kinder medizinisch versorgt und die jungen Mütter erfahren wieder einen Halt in ihrem Leben."


*Name von Redaktion geändert

Noch Fragen?

Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.

Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.

Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.

Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,

  • Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
  • Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
  • Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
  • Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.

Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an. 

Für ein Leben jenseits der Straße