Theresa aus Sierra Leone

Lange lebte Theresa aus Sierra Leone auf der Straße. Heute ist die junge Mutter stolz, sich mit einer Ausbildung bei Don Bosco eine eigene Zukunft aufbauen zu können. 

Träumen erlaubtHilfe für Straßenmädchen in Sierra Leone

Die Lehrküche bei Don Bosco Famul ist Theresas Lieblingsort. „Heute gibt es ein traditionelles Gericht mit Hühnchen und Reis,“ erklärt die 19-Jährige. Ende diesen Jahres wird sie ihre Abschlussprüfung bestehen – da hat Theresa keinen Zweifel – und bald ein eigenes Restaurant eröffnen. Aus dem Straßenmädchen, das hochschwanger bei Don Bosco aufgenommen wurde, hat sich innerhalb weniger Jahre eine selbstbewusste Frau entwickelt.

Als Haushaltskraft ausgebeutet

Theresa hat ihre Eltern schon früh verloren. Deshalb wuchs sie bei ihrem Onkel und seiner Frau auf. Sie wurde als Haushaltskraft ausgebeutet, erfuhr keine Liebe oder Zuwendung. Als sie mit 16 Jahren ungewollt schwanger wird, muss sie das Haus verlassen. Ihr Freund möchte das Kind nicht und misshandelt sie.

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Als Mädchen auf der Straße

Tausende Mädchen in Freetown, Sierra Leone, leben auf der Straße. Viele von ihnen müssen sich prostituieren, um zu überleben.

Sozialarbeit in den Armenvierteln

Don Bosco Sozialarbeiter besuchen die Armenviertel der Stadt. Sie bauen Kontakt zu den Jugendlichen auf und berichten von den Hilfsangeboten.

Medizinische Versorgung

Für viele der Mädchen und jungen Frauen ist die Untersuchung im Don Bosco Krankenhaus der erste Arztbesuch.

Schulische Bildung

Bei Don Bosco finden Mädchen ein neues Zuhause und erhalten Unterricht. Viele ehemalige Straßenmädchen haben zuvor noch nie eine Schule besucht.

Zukunft durch Ausbildung

Junge Frauen können bei Don Bosco eine Ausbildung machen. Neben der Ausbildung zur Köchin werden auch Kurse für Friseurinnen und Schneiderinnen angeboten.

Neues Selbstbewusstsein

Bei Don Bosco finden viele Mädchen und Frauen den Glauben an sich selbst wieder. „Ich werde durch meine Arbeit genug Geld verdienen und für meine Tochter da sein,” sagt Theresa.

Ein Leben auf der Straße

Theresa lebt auf der Straße, wie viele Mädchen in Freetown, die sich dort prostituieren müssen. Manche sind erst zehn Jahre alt. Niemand hilft diesen Mädchen, Gewalt und Krankheiten gehören zu ihrem Alltag. Als Theresa zur Polizei geht, um die Vaterschaft zu klären, zuckt man dort nur mit den Achseln – und hat dann doch einen guten Rat: „Versuch es bei Don Bosco.“

Hilfe für Straßenmädchen

Das Don Bosco Zentrum für ehemalige Straßenmädchen ist in Sierra Leone landesweit bekannt, denn es ist die einzige Einrichtung ihrer Art. Theresa wird in einem angeschlossenen Krankenhaus aufgenommen und bringt ein Mädchen zur Welt, das zu ihrem Antrieb wird. Theresa ist nun als Mutter gefordert. Ab jetzt klingelt morgens um fünf der Wecker. Nach einem Frühstück bringt Theresa ihre Kleine in den Kindergarten und geht dann in die Berufsschule und später in die Lehrküche, wo sie auch ihre Tochter zum Mittagessen in Empfang nimmt.

Eine neue Zukunft für Mutter und Kind

„Meine Tochter hat hier alles, was sie braucht“, findet Theresa. Und etwas nachdenklich fügt sie hinzu: „Wenn Don Bosco nicht gewesen wäre, wäre ich heute nicht hier. Don Bosco hat mich aufgefangen, begleitet und geschützt. Dafür möchte ich danke sagen.“ Theresa glaubt fest daran, dass sie ihren Weg gehen wird und eines Tages selber jungen Frauen das Köchinnen-Handwerk beibringen kann.

Noch Fragen?

Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.

Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.

Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.

Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,

  • Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
  • Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
  • Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
  • Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.

Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an. 

Für ein Leben jenseits der Straße