Helfen macht FreudeSchule und Schutz für Kinder in Nairobi
Straßenkinder? Da halten viele Abstand. Doch wenn Pater Chege durch die Elendsviertel von Nairobi geht, begrüßt er die vielen bekannten Gesichter mit einem Lächeln. „Wir müssen den Kindern die schönen Seiten des Lebens zeigen,“ sagt er, „denn davon haben sie noch nicht viele gesehen.“ Daran arbeiten Pater Chege und sein Team jeden Tag.
Sozialarbeit auf der Straße
Die Umhängetasche ist gepackt: etwas Essen zum Verteilen, Verbandszeug, frische Kleidung. Jetzt machen sich die Streetworker auf den Weg zu den Plätzen, an denen sich die Straßenkinder oft aufhalten. Vertrauen aufbauen, das ist die erste Aufgabe, die sie lösen müssen. Das Leben von Straßenkindern ist hart und gefährlich. Viele von ihnen tragen daher einen Panzer aus Trotz und Skepsis, den man nur behutsam lösen kann.
Ein neues Zuhause für Straßenkinder
Vertrauen, Gemeinschaft, Regeln ... all das ist zunächst neu für die Jungen, die den Weg ins Don Bosco Wohnheim finden. „Die meisten Straßenkinder sind schwer traumatisiert“, sagt Pater Chege. „Sie brauchen erfahrene Erzieher, die ihnen geduldig zur Seite stehen.“ Irgendwann schaffen sie es, an ihre Zukunft zu glauben. Dann kann auch die Schule beginnen.
So hilft deine Spende...
Sozialarbeit in den Slums
Schritt 1
Regelmäßig gehen Don Bosco Teams in Armenviertel und suchen Plätze auf, an denen sich Straßenkinder aufhalten. Langsam bauen sie Vertrauen auf und sprechen über Hilfsangebote. In Erstanlaufstellen erhalten Straßenkinder schnelle Hilfen, wie Kleidung, eine Waschgelegenheit oder etwas zu essen.
Freundschaften und ein neues Zuhause
Schritt 2
Will ein Kind sein Leben auf der Straße hinter sich lassen, erhält es einen Platz in einer Don Bosco Einrichtung. Hier ist es sicher und versorgt. Je nach Fähigkeit erhält das Kind Unterricht, um später eine reguläre Schule besuchen zu können. Für viele Kinder wird Don Bosco zu einem neuen Zuhause.
Gemeinschaft erleben
Schritt 3
Die meisten Straßenkinder sind schwer traumatisiert. Erfahrene Erzieher stehen ihnen geduldig zur Seite. Bei Sport und Spiel mit anderen Kindern erfahren die ehemaligen Straßenkinder zum ersten Mal Gemeinschaft. Neues Vertrauen und Selbstbewusstsein machen Mut, an eine bessere Zukunft zu glauben.
Bildung für die Zukunft
Schritt 4
Don Bosco will junge Menschen befähigen, ein selbständiges und menschenwürdiges Leben zu führen. Dabei spielt Bildung eine entscheidende Rolle. Straßenkinder und Kinder aus armen Familien können bei Don Bosco zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen. So können sie ihre Zukunftschancen nachhaltig verbessern.
Bildung ist der beste Schutz
Rund 350 Jungen und Mädchen lernen in der Don Bosco Schule. Neben den ehemaligen Straßenkindern kommen auch Schülerinnen und Schüler der angrenzenden Slums zum Unterricht. Denn Bildungsangebote – davon ist Pater Chege überzeugt – sind der beste Schutz vor einem Leben auf der Straße. Daher hat er vor einigen Jahren auch einen Kindergarten gegründet, in dem die Kleinen der ärmsten Familien gefördert werden.
Von klein bis groß
Insgesamt erfahren rund 500 gefährdete Kinder und Jugendliche Hilfe und Zuspruch in den Don Bosco Einrichtungen in Nairobi, zu denen auch Werkstätten gehören, in denen die Älteren in handwerklichen Berufen ausgebildet werden. „Es ist wunderbar, zu erleben, wie die jungen Leute mit etwas Zuspruch wieder aufblühen. "Helfen macht Freude“, findet Pater Chege, „denn man sieht den Erfolg im Lachen der Kinder.“
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Noch Fragen?
Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.
Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.
Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.
Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,
- Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
- Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
- Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
- Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.
Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an.