Flucht aus der Armut
Sambia gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Besonders schwierig ist die Situation für Kinder und Familien im ehemaligen Zinkminengebiet rund um die Stadt Kabwe. Nach der Schließung der Minen ist hier ein großes Armenviertel „Makululu“ entstanden.
Auf den Straßen des Armenviertels
Rund ein Viertel der Kinder in Makululu sind Waisen oder Halbwaisen. Viele kommen auch aus zerrütteten Familien oder haben Gewalt erlebt. Die Flucht auf die Straße scheint ein Ausweg zu sein, doch das Leben auf der Straße ist hart. Täglich müssen die Kinder ums Überleben kämpfen. Sie sind Gewalt und Missbrauch ausgesetzt. Um Ängste und Hunger zu stillen, kommen viele Straßenkinder auch in Berührung mit Drogen.
Hoffnung für die Straßenkinder von Makululu
Um Straßenkindern in Makululu Hoffnung zu schenken, gehen Don Bosco Sozialarbeiter regelmäßig auf die Straßen des Viertels. Sie bauen Vertrauen auf und berichten von den Hilfsangeboten von Don Bosco. Viele Straßenkinder kommen irgendwann zum Essen oder zum Spielen vorbei – derzeit sind es täglich rund 90 Kinder. Im Wohnheim der Einrichtung finden rund 50 Kinder auch langfristig ein neues Zuhause.
Die Geschichte von Jabari
Auch Jabari* lebte auf den Straßen von Makululu. Jabaris Vater ist verstorben und seine Mutter sehr arm. Sie kann ihn und seine Geschwister nicht ausreichend versorgen. Um der Armut zu entkommen, floh Jabari auf die Straße. Dort fand ihn ein Don Bosco Team. Statt auf die Straße geht Jabari tagsüber heute zu Don Bosco. Hier kann er mit anderen Kindern zusammen sein, bekommt etwas zu essen und kann zur Schule gehen. Seine Mutter ist froh, dass ihr Junge nun gut versorgt ist und seine Zeit nicht mehr auf der Straße verbringt.
*Name von Redaktion geändert
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Noch Fragen?
Die meisten Straßenkinder kommen aus zerrütteten Familien. Sie fliehen vor Armut und Gewalt und leben deswegen auf der Straße. Viele Kinder laufen aber auch Gefahr, auf der Straße zu landen. Deswegen sind Straßenkinder für uns auch Kinder und Jugendliche, die öfter auf der Straße Zuflucht suchen oder auf der Straße arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien einen Beitrag zu leisten. Auch Kinder, denen es an den wichtigsten Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Essen und Schulbildung mangelt, laufen Gefahr, ganz auf der Straße zu landen. Dazu gehören zum Beispiel Schulschwänzer, missbrauchte Kinder oder Kindersklaven.
Weil Vorbeugen besser als Heilen ist, tun wir alles, was verhindert, dass junge Menschen auf der Straße landen. Unsere Aktivitäten sollen soziale Ungleichheiten überwinden und jungen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen. Wir tun dies, indem wir benachteiligte Kinder und Jugendliche in Risikosituationen begleiten und ihnen Zugang zu Bildung und Ausbildung bieten. Dabei möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte.
Auf der ganzen Welt betreiben wir sogenannte Straßenkinder-Zentren, also Einrichtungen, in denen Straßenkinder Hilfe bekommen können. Der Besuch oder der Verbleib in den Straßenkinder-Zentren ist immer freiwillig. Für manche Kinder wird das Zentrum ein neues Zuhause, manche kommen nur ab und an zum Spielen vorbei oder um sich ein paar Stunden auszuruhen oder etwas zu essen.
Die Erstversorgung bspw. mit Kleidung und Essen ist notwendig, denn niederschwellige Angebote ermöglichen es uns, Kontakt zu Straßenkindern aufzubauen. Darüber hinaus ist uns langfristige, nachhaltige Hilfe ein besonderes Anliegen. Durch unsere Straßenkinder-Einrichtungen gelingt es,
- Kontakt zu Straßenkindern aufzunehmen und sie erstzuversorgen,
- Straßenkindern ein Zuhause zu bieten mit Menschen, die sich um sie kümmern,
- Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Qualifikation neues Selbstvertrauen zu schenken,
- Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu blicken.
Damit Straßenkinder von unseren Hilfsangeboten erfahren, suchen Streetworker die Straßenkinder direkt in ihrem Lebensumfeld auf, also auf der Straße. Sie sprechen sie an und versuchen, Kontakt aufzunehmen. So kann langsam und behutsam Vertrauen aufgebaut werden. Wenn das gelingt, bieten sie den Kindern Freizeit-, Lern- oder Gesundheitsangebote an.